Mittwoch

Jahresrückblick

Ein Jahresrückblick macht ja im allgemeinen Sinn wenn man auf ein Jahr zurück blickt. 

Erstaunlicherweise ist mein letzter Post nun wirklich schon wieder ein Jahr her und dass obwohl ich ja feierlich gelobt hatte, dass die Schreiberei nun wieder öfter stattfindet und der ein oder andere Post öfter auf der Mattscheibe erscheint. Und doch kommt manchmal das Leben dazwischen...

 Ich könnte jetzt sagen zu viel Arbeit, zu viel Stress und haste nicht gesehen... aber irgendwie besteht mein Leben gar nicht aus sooo viel Arbeit, manchmal ist mein Leben zwar stressig aber so stressig nun auch wieder nicht und haste nicht gesehen ja sowieso :-) 
 Bevor ich nun wieder irgendwas verspreche was am Ende ja doch nicht funktioniert lasse ich das lieber und versuche mir einfach vorzunehmen doch hin und wieder mal hier vorbei zu schauen und von meinem stressfreien Leben zu berichten. 

 Wenn ich einen Jahresrückblick ankündige, weiß jeder der mich wirklich kennt, dass wird doch nie was... und es stimmt :D 
 Als der liebe Gott die Superhirne und guten Gedächtnisse verteilt hat war ich mit Sicherheit gerade am Bratwurststand. Ich kann mir 1000 Dinge einfach nicht merken kann. Dummerweise sind immer wieder super wichtige Dinge dabei, aber ich werde ja auch nicht jünger und ich fürchte, mein Gedächtnis auch nicht wirklich besser. 

Genau genommen heißt das, dass mein Jahresrückblick somit zu einem Halbjahresrückblick wird, denn so richtig starten wir erst im Juli *ups*

Im Juli hieß es bei mir Abschied nehmen.
 Einer der Gründe weshalb ich meinen Job liebe, ist dass ich meine kleinen Zwerge bei den ersten Schritten im Leben begleiten kann. 
Unsere kleine Gruppe wird sozusagen zur zweiten Familie und die kleinen wachsen einem doch ziemlich schnell ans Herz und in manchen Jahre begleiten wir Kinder und Eltern, die sind einfach etwas ganz Besonderes
In diesem Jahr hieß es Abschied nehmen von genau so einem Jahrgang. Für die Kinder ist dies in den meisten Fällen zum Glück ein Leichtes und sie verstehen manchmal gar nicht warum genau wir Erwachsenen jetzt so ein Trara machen. 

Wir blicken zurück auf das erste Krabbeln, die ersten Schritte, die ersten Worte, die schlimmsten Wutanfälle, die lustigsten Momente, das erste Mal Schlafen in der Kita, das erste selbstgemalte Bild, der erste gebaute Turm der nicht umfällt, die ersten Versuche alleine aus dem Becher trinken, die ersten Versuche ohne Windel, das erste Mal alleine Brotschmieren, die größten Reibereien beim Zähneputzen, das ewige An und Ausziehen um Rauszugehen, viele schöne Ausflüge, Tränen beim Bringen und Abholen, das erste Puzzle welches ganz alleine geschafft wurde, der erste gemeinsame Schnee, ewige Diskussionen und wunderbare kleine Scherze. 

So viele Momente, die ich auf meiner Arbeit erlebe die mich tagtäglich glücklich machen und mich meine Arbeit lieben lassen. So viele Momente die einen Abschied im Sommer manchmal schwer machen und mit einem weinenden Auge auf die schöne gemeinsame Zeit zurückblicken lassen und ein lachendes Auge, dass sieht wie viel wir voneinander gelernt haben und was für ein großes Glück es sein kann, wenn man ein Teil im Leben der kleinen Zwerge sein darf. 

Und wäre all das nicht schon schwer genug für so ein LiLa Herz, begegnen uns manchmal nicht nur tolle Kinder sondern auch wunderbare große Menschlein die mein Leben auf der Arbeit bereichern. Mein kleines Team besteht aus der besten Kollegin der Welt, Banäna und mir. 
Da wir beide das alleine natürlich nicht schaffen würden schickt uns der liebe Gott in jedem Jahr noch junge Menschlein die entweder auch in diesem Bereich arbeiten wollen oder herausfinden wollen ob dieser Job etwas für sie wäre. 
Auf diesem Weg haben schon die ein oder anderen zauberhaften Wesen einen Weg in mein Herz gefunden, die durch ihre Art und Weise einfach wunderbar sind. 
 Und auch in diesem Jahr hat sich unser Team durch ebendiese Menschlein vergrößert und die Welt für die Klitzekleinen zum Himmel auf Erden werden lassen. 
Auch dieser Abschied war kein Leichter und fiel sehr schwer. 
Viele Stunden verbrachten wir gemeinsam an der Zwergenfront und da ich es mir nicht nur zur Aufgabe gemacht habe den Kleinen etwas mit auf den Weg zu geben sondern auch meine großen Schützlinge bestmöglich zu unterstützen entsteht auch dort oft ein sehr vertrautes Verhältnis, welches einen Abschied schwer macht. 

Manchmal bleibt diese Verbindung auch nach einem gemeinsamen Jahr bestehen. 
In diesem Jahr war dem auch so.
 Banäna und ich planten mit unserem Nachwuchs ein perfektes Dinner. 

Der Deal
Fünf Menschen, jeden Monat ein Dinner, mit Punkten und allem pipapo.

Ich habe ja manchmal diverse Glanzmomente.
 Im Juli war es wieder soweit einer dieser Momente war gekommen,- ich schlug vor, ein eigenes perfektes Dinner zu veranstalten -aber im Nachhinein bin ich mir da nicht mehr so sicher...
Also alles hat eine Menge Spaß gemacht aber als ich an der Reihe war habe ich mich mal wieder verflucht, denn der übliche Perfektionismus der mir innewohnt zeigte sich wie immer gnadenlos und brachte mich um den Verstand! 

Da ja nun alles eine runde Sache bei mir sein muss, wollte ich ein Motto oder Thema, dass ich an diesem Abend umsetzen wollte. Nach ewigem hin und her Überlegen entschied ich mich für die vier Jahreszeiten. 
Mein Menü sah dann folgendermaßen aus: 
Zum Empfang auf dem Balkon gabs kleine Cakepops mit bunten Streuseln 
Vorspeise: griechischer Salat 
Hauptgang: Gulasch Pie 
Nachtisch: Weiße Schokoladencreme mit Himbeeren 

Fotos gabs vor Aufregung natürlich nicht, wieso auch, Mittagessen auf Instagram posten, klar kein Ding, aber Fotos vom grandios wichtigen perfekten Dinner machen, tze, völlig überbewertet! 

Ich habe also den ganzen Tag in der Küche gestanden, mich völlig kirre gemacht und wirklich mein Bestes gegeben um meinen Gästen einen schönen Abend zu zaubern. 
Man hätte denken können die Queen kommt zu Besuch ^^ 
Alles in allem war dieser Abend wirklich ein Träumchen und auch wenn ich mich damit wohl nicht annähernd an das Original Dinner trauen würde muss ich sagen, dass einfach das Gefühl liebe Menschen um mich zu haben und diesen etwas Gutes zu tun einfach eine prima Sache war und ich den Spaß jederzeit wieder mitmachen würde. 

Im Übrigen haben wir all die leckeren Abende natürlich auch in bewegten Bildern festgehalten. Dieses, mit Sicherheit zum totlachen, Videomaterial schauen wir uns am Wochenende an und erfahren dann wer der Sieger in unserer Runde ist... 
LiLa Kolumna wird berichten :P 

Da mein Post nun jetzt schon so lang ist habe ich mich soeben spontan meinen Gefühlen hingebend, dazu entschlossen, dass mein Rückblick wohl nicht in einem Bericht zu schaffen ist. 
Also bleibt es hiermit bei einem Text über das Abschied nehmen von Wegbegleitern und dem Gefühl, dass ich mich glücklich schätzen kann jedes Jahr für eine gewisse Zeit, zu einem Teil in einem anderen Leben zu werden und diesen Weg mitgestalten zu dürfen. 


 LiLa

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